Iran. Erste Bilanz

18.07.2025

Waffenstillstand im Nahen Osten. Oder besser gesagt, die Scheindeklaration eines Waffenstillstands, da Netanyahu offensichtlich keinerlei Absicht hat, ihn einzuhalten. Und der Iran scheint bereit, Schlag auf Schlag zu antworten.

Trump ist außer sich. Doch seine Wut nützt wenig. Er hoffte, den Konflikt zu befrieden und gleichzeitig einen Regimewechsel im Iran zu fördern. So wurde der alte, inzwischen völlig amerikanisierte, Anwärter auf den Thron des Pfaus wieder ins Gespräch gebracht: Reza Schah, der seit Jahrzehnten fast vollständig amerikanisiert ist.

Falsche Kalkulationen und Überlegungen. Denn die Islamische Republik wirkt durch diese Angriffe eher geeint und gestärkt. Nicht dass es keinen inneren Dissens gäbe, aber klar ist, dass dieser nichts mit Sympathien für Israel oder die Vereinigten Staaten zu tun hat. Im Gegenteil…

Und so hatte Khamenei leichtes Spiel. Er übergab die tatsächliche Macht an die Pasdaran, entmachtete den moderateren Pezeschkian.

De facto, gibt es jetzt einen Ausnahmezustand. Das stärkt das iranische Regime und verleiht der Militärflügel mehr Macht.

Und schwächt jene, die auf eine Entspannung der Beziehungen zu Washington gehofft hatten, vor allem die bazarischen und handelsorientierten Schichten.

Nach fünfzehn Tagen Fernkrieg schien Israel in Schwierigkeiten zu sein. Und das trotz des proclaimed Militarismus von Netanyahu.

Er konnte weder Teheran niederknien lassen noch den iranischen Dissens fördern. Im Gegenteil, das Ayatollah-Regime scheint stärker denn je, und die militärische Reaktion hat zu echten internen Nervenzusammenbrüchen in Israel geführt.

Netanyahu musste sogar versuchen, die Flucht aus den wichtigsten Städten zu verhindern, vor allem von jüdischen Bürgern, die ins Ausland fliehen oder besser gesagt, dorthin zurückkehren wollen.

Wahr ist, dass Bibi vor allem auf die „Siedler“ baut, die das entschlossenste und aggressivste Gesicht des Zionismus darstellen.

Doch die innere Unruhe in Israel ist offensichtlich.

Teheran ist übrigens nicht völlig allein. Mehr als Putin, der in der Ukraine zu sehr beschäftigt ist, um Iran mehr als eine politische Unterstützung anzubieten, ist der wahre Verbündete des Ayatollah-Regimes China. China importiert aus Iran Gas und Öl, die für seine Wirtschaft unerlässlich sind.

Die Politik Xi Jinpings ist natürlich darauf ausgerichtet, direkte Konflikte möglichst zu vermeiden, vor allem mit Washington.

Dennoch unterstützt China Teheran auf jede erdenkliche Weise, da es keinen Regimewechsel will. Xi Jinping hat dazu klare und harte Worte gefunden.

Außerdem hat sich Pakistan bereits bereit erklärt, militärisch an der Seite Irans einzugreifen. Pakistan ist neben seiner Nuklearwaffenmacht eng mit Peking verbunden.

Dann gibt es noch Kim Jong-un. Nordkorea ist eine Nuklearmacht, und der junge Diktator und Herrscher nutzt die internationale Lage geschickt, um die lange Zeit andauernde politische und wirtschaftliche Isolierung zu durchbrechen.

Auch er hat sich bereit erklärt, militärisch Iran zu unterstützen.

Die Situation ist äußerst schwer zu entschlüsseln. Zu viele Variablen, zu viele Akteure. Zu viele Gefahren.

Unbestreitbar erleben wir eine „interessante“ Zeit, die laut einem alten chinesischen Fluch genau „gefährlich“ bedeutet.

Quelle: https://electomagazine.it/caucaso-il-nuovo-fronte/